22ter Mai 2025

Zurück in Tahiti

Alex und ich waren heute Morgen viel zu früh wach – die-Sterne-sind-noch-am-Himmel-früh.
Er war so lieb und hat mich die ganze Strecke bis zum Flughafen gefahren. Unterwegs haben wir uns noch schnell ein Frühstücks-Sandwich geholt – Missionstreibstoff. Da ich einen halben Berg an Bootskram zurück nach Tahiti schleppte, musste ich natürlich ein Übergepäckstück aufgeben. Überraschenderweise lief das jedoch am Schalter völlig problemlos! Dann ging’s los, Richtung San Francisco.

Während meines anderthalbstündigen Aufenthalts in San Francisco nahm der Tag dann eine kleine Wendung:
„Das Flugzeug ist kaputt“, verkündete die Frau am Lautsprecher. Fantastisch. Die Airline musste auf ein Ersatzflugzeug aus New York warten, was ganze sechs Stunden Wartezeit bedeutete.
Aber hey – irgendwann durften wir dann einsteigen. Der Flug selbst? Völlig ereignislos. Und das ist mir ehrlich gesagt völlig recht.

Gegen 1 Uhr morgens landete ich schließlich in Tahiti – müde, aber glücklich.
Grenzkontrolle? Ein Kinderspiel. Der EU-Pass hat sich mal wieder ausgezahlt. Dann ging’s zum Gepäckband, wo ich fast aus Versehen einen fremden schwarzen Koffer mitgenommen hätte (warum sind die eigentlich alle schwarz?!). Aber schließlich fand ich meinen Koffer.

Draußen schnappte ich mir ein Taxi und ließ mich in knapp zehn Minuten zur Marina Taina fahren. Dort war inzwischen alles abgeschlossen. Aber der Nachtwächter kam auf seinem Fahrrad angerollt und ließ uns rein.

Tauha, unser Boot, liegt nicht direkt in der Marina, sondern draußen an einer Boje. Da wir unser Dinghi bei längerer Abwesenheit nie im Hafen lassen, heißt das: Wir müssen uns immer irgendwie einen Weg zurück an Bord organisieren. Beim letzten Mal hat mich ein Freund des Vorbesitzers zu Tauha gefahren. Diesmal durfte ich das Dinghi der Marina leihen – unter der Bedingung, dass ich es bis 9:30 Uhr morgens zurückbringe.

Also warf ich all mein Gepäck ins Dinghi, stieg ein und versuchte, im stockdunklen Nichts den Außenborder zu starten. Zehn Minuten Ziehen am Seil, Schwitzen, Zwiebelschichten ausziehen (Adieu, Wollsocken und Pullover) … und endlich röchelte der Motor los!
Mit Alex’ Fahrradlampe in der einen und der Lenkstange in der anderen Hand fuhr ich über die ruhige Lagune.

Tauhas kleines Mastlicht und das nahe Riff machen sie selbst im Dunkeln gut erkennbar. Ich legte an und stand vor meiner letzten Herausforderung dieser Nacht: das Gepäck an Bord zu bekommen.

Das Handgepäck? Kein Problem. Aber der 30-Kilo-Koloss? Ein ganz anderes Level. Ich wuchtete die Tasche an den Rand des Boots, hatte die ganze Situation aber nicht ganz zu Ende durchdacht. Genau in dem Moment driftete das Dinghi nach hinten. Plötzlich war ich zu weit weg, um die Tasche noch zu berühren und diese balancierte am äußersten Rand des Boots, kurz davor, ins Wasser zu stürzen. Ich erstarrte. Eine Sekunde purer Schreck. Dann streckte ich mich mit voller Länge nach vorne und bekam das Ding gerade noch so über die Kante geschoben. Gerettet.

Ich kletterte hinterher – durchgeschwitzt, aber siegreich. Es war inzwischen nach halb zwei morgens. Ich zog eine der Salonmatratzen ins Cockpit, schnappte mir ein Kissen und eine Decke und ließ mich unter dem Sternenhimmel nieder. Noch schnell eine „Bin sicher angekommen“-Nachricht an Alex und die Familie … und dann schlief ich ein.

Bereit, am nächsten Morgen im Paradies aufzuwachen. 🌺⛵✨

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