24ter Mai 2025

Alex kommt in Tahiti an

Alex kommt heute Abend an.

Während ich morgens ausgestreckt in der Sonne auf dem Deck lag, sanft mit dem Boot schaukelnd, dachte ich über unsere Pläne für die nächsten Tage nach. Und je länger die mentale To-do-Liste wurde, desto klarer wurde: Ein Auto würde alles sehr viel einfacher machen. Ich griff zum Handy und buchte einen Mietwagen. Abholung kurz vor 17 Uhr – also noch vor dem Ansturm der Amerikaner, die nach Ankunft des Fliegers aus San Francisco die Schalter überfluten würden. Mission erledigt. Zeit für ein bisschen Bootsarbeit.

Tagesziel: die Achterkabine.
Darin konnten wir bisher nicht schlafen, es war feucht und muffig. Alex und ich hatten schon gleich zu beginn beschlossen, dass wir die Wände neu machen müssen. Irgendwo dringt offensichtlich Wasser ein. Also krempelte ich die Ärmel hoch (bildlich gesprochen – es ist viel zu heiß für echte Ärmel) und machte mich ans Werk. Leider war das nicht ganz so einfach wie gedacht: Der Kleber hielt immer noch fest wie Beton. Stück für Stück riss ich die Wandverkleidungen ab, bis ich an die Backbordseite kam. Und … oh je. Es tropfte. Nicht nur feucht – tropfend. Als hätte sich ein kleines Meer hinter der Wand versteckt. Ehrlich gesagt: ziemlich eklig. Aber ich machte weiter, riss alles raus, bis keine Verkleidung mehr an der Decke war. Ich war froh das wir uns entschieden hatten die Verkleidung direkt raus zu reissen denn so konnten wir jetzt die Lecks im Deck aufspüren, bevor diese zu noch mehr Schaden führen würde.

Die Bolzen zu entfernen wäre der nächste Schritt gewesen. Da die Schrauben jedoch durch das Oberdeck gehen braucht man fuer den Job zwei Leute. Also fuhr ich stattdessen mit dem Dinghi zurück an Land, warf die zerstörte Verkleidung weg (nur die Seitenwände habe ich für spätere Maße behalten), und machte mich wieder auf den Rückweg zu Tauha. Dort habe ich endlich meinen Koffer komplett ausgepackt, alles ordentlich verstaut und die alten, schmuddeligen Lampen und Ventilatoren gegen frische neue ausgetauscht.

Gegen 16 Uhr war es Zeit, zum Flughafen aufzubrechen. Ich setzte mich ins Dinghi und lief dann 45 Minuten die Straße entlang, mit einem Podcast im Ohr. Am Flughafen war am Mietwagenschalter noch nichts los. Es dauerte eine Weile, bis sie mich im System hatten, aber als war unproblematisch. Als ich jedoch die Vermietung verliess war die Schlange hinter mirextrem lang, der Flieger musste also gelandet sein. Ich war sehr froh, dass ich früh dran war.

Und dann – Alex!
Da kam er, mit einem breiten Lächeln. War er einfach nur froh, aus dem Flugzeug zu sein? Vielleicht. Aber ich sage mir, es war so glücklich wegen mir. Er war auch froh, dass ich einen Mietwagen organisiert hatte. Da es ein Schaltwagen war (selten in den USA), entschieden wir, dass ich fahre. In unserem winzigen Peugeot fuhren wir zurück Richtung Marina. Wir machten noch einen kurzen Stopp im Supermarkt, um etwas fürs Abendessen zu besorgen, luden Alex’ Taschen ins Dinghi und überquerten die inzwischen dunkle Lagune.

Zurück an Bord, unter dem Sternenhimmel, machten wir uns etwas zu essen und kamen endlich wieder gemeinsam an – auf unserem schwimmenden Zuhause.

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