29ter Mai 2025
Zum ersten Mal unter Segeln
Heute war es endlich so weit. Nach all der Arbeit, dem Schweiß und dem Sägemehl waren wir endlich bereit zum Segeln. Aber zuerst… mussten wir uns dem Chaos der letzten Tage stellen. Das Boot war ein einziges Durcheinander: Werkzeuge, Müll, herumliegende Schrauben, einfach alles war überall. Bevor wir also überhaupt ans Ablegen denken konnten, hieß es erst mal aufräumen. Und das dauerte natürlich deutlich länger als gedacht.
Dann mussten wir noch Sprit für den Außenborder holen und das Dinghy zurück an Deck holen. Aber schließlich, kurz vor Mittag, waren wir soweit. Wir starteten den Motor… und stellten fest, dass wir etwas ziemlich Wichtiges nicht wussten: Was ist eigentlich Vorwärtsgang, Rückwärtsgang, Leerlauf und wie regelt man die Geschwindigkeit?
Also machten wir, was wohl Viele in so einer Situation tun würde: einfach ausprobieren und hoffen, dass es gut geht. Wir lösten zwei der drei Festmacherleinen, die letzte ließen wir zur Sicherheit dran. Alex legte den Gang ein, von dem wir dachten, es sei vorwärts und plötzlich schossen wir los. Panik. Er bekam den Motor nicht in den Leerlauf oder Rückwärtsgang, und ich hatte keine Ahnung, wie man langsamer wird. Also blieb uns nur eines: Motor ausschalten. Zum Glück waren wir noch am letzten Tampen festgemacht. Tiefer Atemzug. Es stellte sich heraus das wenn man den Gashebel zu sich heran zieht, gibt man Gas, wenn man ihn wegdrückt, wird man langsamer. Ergibt für mich zwar keinen Sinn – aber gut.
Versuch Nummer zwei: Motor im Leerlauf starten, letzte Leine los, langsam losfahren und diesmal klappte alles ruhig und kontrolliert. Weil man vom Cockpit aus kaum über den Bug sieht, übernahm Alex das Steuer, während ich vorne stand und ihn dirigierte. Wir hatten zur Sicherheit die Navigation auf dem Tablet laufen. Wir glitten an unserem kleinen Riff vorbei, wichen anderen Booten aus und folgten den Bojen aus der Marina hinaus. Kurz vor der Riffpassage, durch die man aufs offene Meer gelangt, mussten wir noch einigen Wakeboardern ausweichen. Dann öffnete sich das Meer um uns und wir sahen die Surfer, die auf den Wellen ritten, direkt neben dem Riff. Zeit zu segeln.
Wir setzten zum allerersten Mal die Segel und obwohl kaum Wind wehte, vielleicht vier Knoten, war es einfach magisch. Lange, sanfte Wellen, eine leichte Brise, ein perfekter, sanfter Start. Wir legten Musik auf, Alex warf die Angelleine aus, und wir naschten frische Litschis. Besser konnte das Leben kaum sein. Ich versuchte, ihm die Grundlagen des Segelns zu erklären: wie man die Segel einstellt, am Wind segelt, wendet… Alex sog alles auf, und wir waren einfach da draußen, lernend und treibend.
Irgendwann flaute der Wind komplett ab. Wir dümpelten nur noch, schaukelten mit den Wellen. Also Segel runter, Motor an und zurück Richtung Mooring. Leider wurde mir ohne Wind und mit den doch hohen Wellen ein wenig schlecht. Aber sobald wir wieder in ruhigerem Wasser waren, ging es mir sofort besser.
An der Mooringboje zurück gelang uns das Anlegen beim zweiten Versuch – gar nicht schlecht für eine Crew aus Neulingen!
Nachdem wir festgemacht hatten, verstauten wir die Segel und zogen die Abdeckung über. Alex ging unter Deck und zauberte ein leckeres Abendessen, während ich im Cockpit saß, Tagebuch schrieb und die Sterne beobachtete die langsam am Himmel erschienen.
Und so ging unser erster Segeltag zu Ende.


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