Erster Juni 2025

Auf Entdeckungstour in Tahiti

Heute war Alex’ letzter Tag in Tahiti, das auszusprechen fühlte sich seltsam an. Da wir noch das Mietauto hatten, dachten wir uns: Was gibt es Besseres, als gemeinsam ein letztes kleines Inselabenteuer zu erleben?

Unser Tag begann auf dem berühmten Sonntagsmarkt in Papeete. Und wow – es hat sich absolut gelohnt. Der ganze Ort vibrierte vor Leben. Überall boten lokale Händler frisches Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch an, und alles roch, als käme es direkt aus dem Garten oder frisch vom Boot. Wir schnappten uns saftige Litschis (die wirklich süchtig machend) und Mangos. Alex überraschte mich auch mit einem Paar wunderschöner Ohrringe aus Perlmutt, die im Morgenlicht herrlich schimmerten. Danke!

Nach all dem bunten Trubel meldeten sich unsere Mägen, Frühstück war angesagt. Wir landeten in einem kleinen Restaurant in der Nähe der Marina am Flughafen, mit traumhaftem Blick aufs Wasser. Die Speisekarte war nicht ganz selbsterklärend, also mussten wir etwas raten. Meine Mama und ich wagten uns an einen Thunfisch-Kokos-Salat, zum Glück ein Volltreffer. Alex bestellte ein Omelett. Mein Papa hingegen fragte mutig nach Fisch… ohne zu wissen, dass man ihn gleich zu einer Auslage führen würde, wo er sich selbst einen ganzen, frischen Fisch auszusuchen könnte. Kurz darauf landete ein komplett frittierter Fisch, Kopf und Augen inklusive, auf seinem Teller und starrte uns knusprig an. Der Fisch schmeckte großartig, auch wenn es eher ein Mittag- als ein Frühstücksgericht war.

Während wir aßen, stolzierte eine bunte Truppe von Hühnern und Hähnen um unsere Füße, ganz offensichtlich auf der Suche nach Essensresten. Einer versuchte sogar, auf einen benachbarten Stuhl zu hüpfen, als hätte er reserviert.

Nach dem Frühstück fuhren wir die Küste entlang Richtung Westen, vorbei an sattgrünen Hügeln und bilderbuchschönen Stränden. Unser Ziel: ein Wasserfall, von dem wir gelesen hatten. Nach einiger Zeit bogen wir in einen kleinen, versteckten Parkplatz ein, direkt daneben ein paar Obststände, die wirkten, als hätten sie nur auf uns gewartet. Nachdem wir eine schmale Brücke überquert hatten, hörten wir ihn, noch bevor wir ihn sahen. Das tiefe, rauschende Donnern fallenden Wassers ging durch Mark und Nieren. Und dann war er da, ein majestätischer Wasserfall, eingerahmt von wildem Grün, feiner Sprühnebel lag in der Luft. Ein Ort, an dem man einfach innehält und den Moment genießt.

Auf dem Rückweg konnten wir nicht widerstehen und hielten an einem Strand. Mein Papa rannte direkt in Shorts ins Wasser, das Meer war angenehm warm, genau richtig.

Zurück an der Marina wartete die Realität auf uns. Wir warfen einen Blick auf den Batterie-Monitor, der eigentlich anzeigen sollte, wie voll die Batterien sind… aber seit dem Batteriewechsel sank der Ladezustand Tag für Tag. Eigentlich sollten die Batterien voll sein, aber wer weiß? Noch sah es nicht kritisch aus und da es Alex’ letzter Tag war, beschlossen wir, das Problem unter „zukünftige Sorgen“ zu verbuchen.

Stattdessen schnappten wir uns Schnorchel und Taucherbrillen und sprangen noch ein letztes Mal gemeinsam ins Meer. Die Unterwasserwelt enttäuscht nie: Muscheln, die sich wie kleine Schatztruhen langsam öffnen und schließen, bunte tropische Fische, die wie im Film um uns herumschwirrten, sogar ein Kugelfisch trieb vorbei, mit seinem süßen Lächeln.

Als wir schließlich wieder an Bord kletterten, salzverklebt, aber glücklich, packte Alex die paar Sachen, die er mit zurück nehmen wollte. Ich brachte ihn mit dem Dinghi an Land. Wir sagten kaum etwas – so, wie man eben schweigt, wenn man eigentlich nicht Tschüss sagen möchte. An der Marina umarmten wir uns lange. Dann stieg er ins kleine Mietauto und fuhr davon.

Sein Flug verlief reibungslos. Und ich? Ich saß später mit meinen Eltern unter dem Sternenhimmel, erfüllt von Dankbarkeit. Und mit einem kleinen Kloß im Hals, weil Alex jetzt nicht mehr da war und den wunderschönen Sternenhimmel mit uns genießen konnte.

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