Lern uns kennen...
Alex ist der Name und Segeln ist... anscheinend mein Ding.
Aufgewachsen mitten im ländlichen Wisconsin (USA), hatte ich mit Segeln eigentlich nie viel zu tun. Um ehrlich zu sein: Meine einzige „Segelerfahrung“ vor dem Kauf von Tauha war bei einem Pfadfinderlager, wo ich vor allem lernte, wie man ein gekentertes Boot wieder aufrichtet. Segeln war also definitiv nie mein Traum. Aber Abenteuer? Davon konnte ich nie genug bekommen.
Schon als Kind war ich ständig auf der Suche nach neuen Erlebnissen. Die Pfadfinder und Familienurlaube waren meine ersten Abenteuer-Spielplätze, aber auch abseits davon war ich ständig unterwegs – mit dem Fahrrad, beim Angeln, Jagen, Schneemobilfahren oder bei meinen (wenig erfolgreichen) Snowboardversuchen.
Im Studium eröffnete sich mir dann eine völlig neue Welt. Durch Uniclubs, Praktika und Freunden mit Autos konnte ich weite Teile der USA entdecken: Südflorida, Los Angeles, Las Vegas, die Grenzgewässer zu Kanada, den Pazifischen Nordwesten – und das legendäre West Lafayette in Indiana (wer nicht bei Harry’s Chocolate Shop war, darf nicht mitreden!).
Diese Reisen zeigten mir, wie faszinierend unterschiedliche Orte sein können – und machten mir Mut, für mein Masterstudium nach Colorado zu ziehen. Dort traf ich Niccy.
Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich zum ersten Mal von ihrem Plan hörte, um die Welt zu segeln. Wir hatten gerade angefangen, uns zu daten und saßen in ihrem Wohnzimmer. Während sie redete, schweifte mein Blick zu einem Buch im Regal.
„Blau... wasser... routen?“ las ich laut vom Buchrücken. „Das ist ein Buch über verschiedenste Routen, die man segeln kann, um die Welt zu umrunden“, sagte sie. „Cool! Warum hast du das?“ „Weil ich vorhabe, um die Welt zu segeln.“ „SEHR cool!“ sagte ich… immer noch ohne es wirklich zu kapieren. Niccy verdrehte die Augen. „Könntest du dir vorstellen, das mit mir zu machen?“ „Klar, das klingt witzig!“, sagte ich begeistert und dachte dabei eigentlich nur an all das Angeln auf dem Ozean. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich da eingelassen hatte.
Zum Glück hatte ich mir die beste Skipperin ausgesucht, die man sich wünschen kann. In den nächsten Monaten brachte mich Niccy Stück für Stück auf Kurs – erklärte mir den Plan, die Vorbereitung, das ganze Drumherum.
Es hat gedauert, aber irgendwann war ich voll dabei und mir wurde klar: Ich stehe vor einem Abenteuer, das verrückter ist, als ich es mir je hätte vorstellen können.




















Ich habe mit dem Segeln angefangen, als ich 4 Jahre alt war. Warum? Man könnte meinen, weil ich mich sofort in Wind und Wellen verliebt habe, aber ehrlich gesagt: Es lag einfach daran, dass direkt gegenüber von unserem Haus ein Segelclub war. Ich hatte so viel Spaß auf dem Wasser, dass ich später sogar auf eine Sportschule gewechselt bin, um dort Segeln als Leistungssport zu betreiben. Irgendwann in dieser Zeit entstand ein kleiner Traum: Ich wollte um die Welt segeln. Was damals nach einer Kindheitsfantasie klang, wurde Stück für Stück zu einem echten Ziel. Seitdem ist viel passiert, aber dieser Traum hat mich nie losgelassen. Und jetzt bin ich hier, mit dem besten Segelpartner, den ich mir je hätte wünschen können, und unserem Boot Tauha, bereit für das nächste Abenteuer.
Aber wer bin ich überhaupt?
Ich bin Niccy! Ich bin in Berlin aufgewachsen, in einem schönen Haus am See und umgeben von einer wunderbaren Familie. Meine Eltern haben mir schon früh die Liebe zum Sport und zum Reisen mitgegeben. Dank ihnen konnte ich Segeln, Kitesurfen und Snowboarden lernen. Während meiner Schulzeit bin ich zahlreiche Regatten im Optimist, Laser und 470er gesegelt – von Dorfregatten bis hin zu Weltmeisterschaften.
Als es dann irgendwann darum ging, mich zwischen einer möglichen Karriere im olympischen Segelsport oder einem Berufsweg in der Luft- und Raumfahrt zu entscheiden, habe ich meinem Herzen für Technik und Forschung den Vorrang gegeben. Der Abschied vom Leistungssport fiel mir nicht leicht und um den Kopf freizubekommen, begann ich mit dem Fallschirmspringen. Das wollte ich schon lange ausprobieren, aber während des aktiven Segeltrainings fehlte mir einfach die Zeit.
Später, während meines Bachelors, habe ich in einem studentischen Autorennteam mitgearbeitet und in einem großen Raumfahrtunternehmen gearbeitet, da musste ich das Fallschirmspringen wieder pausieren. Mein Studium hat mich schließlich in die USA geführt, in die Berge, wo ich mit meinem PhD in Luft- und Raumfahrttechnik / Plasmaphysik angefangen habe und außerdem das Klettern und Wandern für mich entdeckt habe.
Und genau dort habe ich Alex kennengelernt und plötzlich wurde dieser Traum, den ich so lange mit mir herumgetragen hatte, ganz real und greifbar.










Seamonkey




Tauha, unser wunderschönes Segelboot, ist eine Kelly Peterson 44 aus dem Jahr 1980. Wir sind ihre dritten Besitzer und lieben sie von ganzem Herzen. Sie ist ein echter Hingucker: solide, stabil und voller Charakter. Besonders schätzen wir ihr elegantes Design, vor allem das klassische Center-Cockpit, das sich einfach richtig anfühlt.
Viele Jahre lag sie in der warmen Wasser, umgeben von der salzigen Luft Tahitis. Die Vorbesitzer sind nicht mehr viel mit ihr gesegelt und haben sich nur um das Nötigste gekümmert – gerade genug, damit sie für kurze Törns einsatzbereit und zum Leben vor Anker bequem blieb. Vieles an Bord war nur notdürftig geflickt oder wurde einfach sich selbst überlassen.
Jetzt gibt es einiges zu tun: von Elektrik und Navigation über spröde Dichtungen bis hin zu in die Jahre gekommene Beschläge.
Zum Glück ist genau das die Art von Arbeit, die wir lieben. Und wir glauben fest daran, dass wir Tauha mit Geduld, Herz und Muskelkraft nach und nach wieder zu ihrem alten Glanz zurückbringen können und mit ihr die Welt erkunden werden.