Warum wir ein Boot in Tahiti gekauft haben

Warum Tahiti, warum Tauha und warum wir wussten, dass sie die Richtige ist, um mit uns die Welt zu umrunden.

4/17/20252 min lesen

Eine Deutsche und ein Amerikaner – beide Vollzeit berufstätig, lebend im landumschlossenen Colorado … was könnte da naheliegender sein, als ein Boot in Tahiti zu kaufen? Klingt verrückt? Finden wir auch. Und doch macht diese völlig unpraktische Entscheidung für uns überraschend viel Sinn. Hier ist die Kurzversion, warum wir uns ausgerechnet für Tauha, eine 44-Fuß-Segelyacht auf der sprichwörtlich anderen Seite der Welt, entschieden haben und warum es die richtige Entscheidung war.

Warum Tahiti?

Fangen wir mit der naheliegendsten Frage an: Warum haben wir kein Boot näher an unserem derzeitigen Zuhause gekauft?

Unsere Weltumsegelung soll im Mai 2026 beginnen. Zu dem Zeitpunkt schließt Niccy (hoffentlich!) ihre Promotion ab. Toi toi toi, dass wir es nicht verschreien, indem wir es hier niederschreiben. Mit einem festen Startdatum im Blick wollen wir spätestens eineinhalb Jahre später in Florida ankommen. Das bedeutet: Wir müssen den gesamten Pazifik und Indischen Ozean innerhalb einer einzigen Sturmsaison überqueren.

Würden wir im Mai aus den USA starten, wären wir also von Anfang an unter extremem Zeitdruck. Starten wir stattdessen in Tahiti, liegt der halbe Pazifik schon hinter uns. So gewinnen wir wertvolle Zeit – die wir fürs Inselhüpfen, Entdecken und vor allem für einen sanfteren, stressfreieren Einstieg ins Langfahrtleben nutzen können. Ideal, wenn man noch nicht als Profi-Skipper unterwegs ist.

Und was ist mit dem Budget?

Kommen wir zur Realität: Es mag überraschen, aber wir sind keine Millionäre. Ein frisch diplomierter US-Ingenieur (hallo Studienschulden 👋) und eine deutsche Doktorandin mitten in der Abschlussphase, da sitzt man nicht gerade auf einer Mega-Yacht-Kriegskasse.

Boote an der US-Westküste? Teuer und oft nicht bereit für Hochseepassagen: keine Solarpanels, keine Wassermacher, keine Sicherheitsausstattung. Und die Liegeplatzgebühren? Lass uns lieber nicht darüber reden.

In Tahiti hingegen hatten die meisten Boote eines gemeinsam: Sie sind bereits über den Ozean gekommen. Das heißt: hochseetauglich, meist gut ausgerüstet, oft liebevoll gepflegt und wirklich bereit fürs Blauwassersegeln. Die Liegeplatz Gebühren sind zusätzlich auch wesentlich geringer.

Warum ausgerechnet Tauha?

Also gut – warum haben wir uns ausgerechnet für Tauha entschieden? Tauha ist eine Kelly Peterson 44, ein echter Blauwasserkreuzer-Klassiker aus den 1980ern. Robust. Seetauglich. Gemacht für lange Reisen und mit genug Eleganz, dass man sich an Bord zuhause fühlen kann.

Was waren die wichtigsten Punkte für uns bei der Bootsentscheidung?

  • Kosten – sowohl Kauf, Ausstattung als auch Liegeplätze

  • Sicherheit & Zuverlässigkeit

  • Komfort auf See

  • … und, okay: ein cooles Steuerrad war auch ein kleiner Traum 😄

Wir hätten nie gedacht, dass wir auf einem 44-Fuß-Boot landen. Es wirkte am Anfang riesig, tut es manchmal immer noch. Aber Tauha hat alle Häkchen gesetzt. Sie ist solide, bewährt, nicht die schnellste, aber zuverlässig – und 8 Knoten schafft sie durchaus. Perfekt für unser zukünftiges Zuhause auf See.

Ist sie perfekt? Natürlich nicht. Kein Boot ist das. Aber sie hat ein starkes Fundament. Und alles, was noch nicht passt – werden wir entweder akzeptieren oder mit euch gemeinsam in den kommenden Monaten reparieren, aufrüsten und verbessern.

Das Wichtigste ist: Wir vertrauen ihr.

Die gar nicht so verrückte Entscheidung

Ja, es klingt ein bisschen verrückt, ein Boot in Tahiti zu kaufen. Aber für uns war es die logischste unlogische Entscheidung, die wir je getroffen haben.

Timing, Budget, Sicherheit,ein bisschen Schicksal und in der Mitte all dessen: Tauha, die geduldig auf uns wartete, irgendwo jenseits des Horizonts.

Wir freuen uns riesig, euch mit an Bord zu nehmen – bei jedem Knoten, jeder Windbö, jedem Triumph und jedem kleinen Nervenzusammenbruch.

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